12.03.2019

Tierwohl - Wohl oder Übel für die Tiere

Foto. H. Louton 2018

Vom 14. bis 16. März 2019 findet im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) die größte Tierschutzfachtagung im deutschsprachigen Raum statt. Mehrere Hundert Tierärztinnen und Tierärzte werden zum Thema „Tierwohl – Wohl oder Übel für die Tiere?“ erwartet. Veranstalter ist die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) mit Sitz in Gießen in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Tierschutz der Tierärztlichen Fakultät der LMU München.

Der Begriff „Tierwohl“ ist derzeit in aller Munde. So plant Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ein Tierwohlkennzeichen für Schweine und mehrere Unternehmen und Verbände aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel haben eigene Label eingeführt, die kontrovers diskutiert werden.

Die Vorträge der Tagung greifen die Bewertung der verschiedenen Tierwohl-Labels auf, befassen sich jedoch nicht nur mit der Situation der landwirtschaftlichen Nutztiere. Denn sie spannen einen Bogen von der wissenschaftlichen Beurteilung des Wohlergehens von Tieren und der amtstierärztlichen Tierschutzüberwachung über das Tierwohl bei Versuchstieren, bei Pferden und Heimtieren bis zum Tierwohl beim sozialen Einsatz von Tieren. Die Referenten stammen aus Deutschland sowie Österreich und der Schweiz und sind renommierte Experten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet. Ergänzt wird das Vortragsprogramm durch eine wissenschaftliche Posterausstellung.

„Tierärzte sind aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Fachkenntnisse prädestiniert zur Verbesserung des Tierwohls beizutragen“, so Dr. Anna-Caroline Wöhr von der Tierärztlichen Fakultät der LMU München und wissenschaftliche Leiterin der Tagung. „Um dazu mehr und fundierte Kenntnisse zu erhalten, sind wissenschaftliche Studien erforderlich, deren Ergebnisse auf der Tagung dargestellt werden und auf diese Weise Eingang in die Praxis, die Gesetzgebung und den Vollzug finden können“. Professor Dr. Dr. Michael Erhard, Inhaber des Lehrstuhls für Tierschutz der LMU, stellt fest: „Die zahlreichen Teilnehmer unserer Tierschutztagungen zeigen den hohen Stellenwert des Tierschutzes bei Tierärzten; viele Kolleginnen und Kollegen wollen sich mit diesen Themen auseinandersetzen und sich dazu austauschen.“

Am 14. März wird im Rahmen der Tagung zudem der alle zwei Jahre ausgeschriebene Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis verliehen. Mit dem Preis werden hervorragende und innovative wissenschaftliche Arbeiten im Bereich des Tierschutzes ausgezeichnet. Diesjährige Preisträgerin wird Frau PD Dr. med. vet. Dorothea Döhring mit dem Thema „Verhalten von Laborhunden und Tierschutzaspekte der Haltung“ sein.

Die DVG ist die wissenschaftliche Gesellschaft der Veterinärmedizin und eine der größten tiermedizinischen Dachorganisationen in Deutschland. Ihr gehören etwa 5700 Mitglieder an, die in 39 Fachgruppen organisiert sind und sich mit allen Gebieten der Tiermedizin befassen.

Vortragsprogramm der Tagung:
https://www.dvg.net/index.php?id=2255&contUid=0#c4620

Kontakt:
Dr. Anna-Caroline Wöhr
Prof. Dr. Dr. Michael Erhard
Lehrstuhl für Tierschutz
Veterinärwissenschaftliches Department
Tierärztliche Fakultät, LMU München
Tel.: 089/218078300
Fax: 089/218078333
woehr@lmu.de

Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft
Friedrichstr. 17, 35392 Gießen
Tel.: 0641 24466
Fax: 0641 25375
info@dvg.de
www.dvg.de